Hotel de Ville
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Hotel de Ville

 

 

 

 

Wie ein aufgeputztes Renaissanceschloss nimmt sich das Rathaus aus. Es steht etwas abseits auf seinem großen Vorplatz, war aber immer Mittelpunkt der Pariser Stadtgeschichte.

Dass das Rathaus nicht wie anderorts das Zentrum der Stadt bildet, kommt wohl daher, dass Paris, die selbstbewusste Bürgerstadt, vor allem Kapitale eines zentralistisch regierten Landes ist.

So hat sie auch erst seit 1977 wieder einen Oberbürgermeister, während zuvor ein von der Regierung ernannter Präfekt seines Amtes waltete. Wen wundert es da, dass heute dieser erste Oberbürgermeister, Jacques Chirac, 1995 zum Staatspräsidenten avancierte und seitdem die Geschicke des Landes lenkt.

Früher ging es einfacher zu: Bis zum 13. Jh. wurde Paris ausschließlich von Vertretern des Königs verwaltet; sie rekrutierten sich aus der mächtigen Korporation der Kaufleute zu Wasser. Daher das Schiff im Pariser Wappen mit dem Spruch »Fluctuat nec mergitur« (Es schwankt, aber es geht nicht unter).

Ludwig der Heilige ließ die Bürger im Jahr 1246 Schöffen wählen und schuf damit den ersten Stadtrat, dessen Vorsitzender der Privat des Marchands, der Vorstand der Kaufleute, war.

Seit 1357, der Zeit des Prevot Etienne Marcel, tagt der Stadtrat an der Place de I'Hotel de Ville, die damals Place de Greve hieß und wirklich das Stadtzentrum darstellte. Die Handelsschiffe legten hier an, Feste und Aufstände fanden statt, öffentliche Hinrichtungen gab es bis 1830.

Ludwig Börne beschrieb in einem seiner Pariser Briefe, wie begierig sich die gewaltige Volksmenge drängte, um das grausige Spektakel zu sehen. Auch die Arbeitslosen kamen hier zusammen. So entstand der Ausdruck >faire la greve<, was ursprünglich >nicht arbeiten< hieß und heute >streiken< bedeutet.

Franz I. ließ das mittelalterliche Gebäude, das als Rathaus gedient hatte, durch einen Renaissancebau ersetzen, von dem Italiener Boccadoro 1533 im Stil der Loireschlösser entworfen.

Nach dem Sturm auf die Bastille im Juli 1789 nahm das Pariser Volk das Rathaus ein.

Ludwig XVI. musste sich hier die Kokarde der Revolutionäre anstecken. Während der Kommune wehte die rote Fahne auf dem Rathaus. Beim Abzug der Aufständischen brannte das Gebäude ab, die Dritte Republik baute es jedoch sogleich wieder auf. Hier wurde Petain, später de Gaulle zugejubelt.

Das heutige Rathaus ist eine Kopie des Renaissancebaus, ein wenig operettenhaft verschönt und um zwei Seitentrakte erweitert. 146 Figuren, verdiente Pariser Persönlichkeiten darstellend, dekorieren die Fassaden.

Lanzenträger wachen auf dem First. Über der Uhr eine kräftige, barbusige Schönheit: die Allegorie der Stadt Paris. Der Dekor der Ehrentreppe und der Fest- und Repräsentationssäle - in prachtvollem Pompierstil eine Selbstdarstellung des Bürgertums der Belle Epoque - wurde u. a. von Puvis de Chavannes, Benjamin-Constant und Jean-Paul Laurens ausgeschmückt. Im Festsaal ist die Pariser Stadtgeschichte dargestellt.

Adresse: Rue de Rivoli
75004 Paris
U-Bahn: Hôtel de Ville
Telefon: +33 1 42 76 40 40,
Besucherservice: +33 1 42 76 54 04